Eugenie Schwarzwald, Wohltäterin
Rezitation: Gabriele Schuchter
am Klavier: Petra Pawlik
Termine
Donnerstag, 27.Mai 2021 um 19 Uhr
Jüdisches Museum Wien
Dorotheergasse 11, 1010 Wien
UAwg: Tel. 01/535 04 31-1510 oder E-Mail events@jmw.at
Donnerstag, 19. August 2021 um 20 Uhr
Kurhaus Altaussee Festsaal
8992 Altaussee
Kartenreservierung: 0676 501 7042 oder korherr@utanet.at
Info Ausseerland Hotline: 03622/540 40-0 oder info@ausseerland.at
und in den Info-Büros der Region Ausseerland
Freitag, der 1. Oktober 2021 um 18 Uhr
VHS Hietzing, 1130 Wien
Zum Inhalt
Eugenie Schwarzwald, Wohltäterin. Ein "Innerer Monolog" von Helmut Korherr. Eugenie Schwarzwald war eine österreichische Pädagogin, Sozialreformerin und Frauenrechtsaktivistin, die insbesondere als Pionierin in der Mädchenbildung bekannt geworden ist; geboren wurde sie als Jüdin (gebürtige Nussbaum)
am 4. Juli 1872 in Polupanowka bei Tarnopol, Galizien; gestorben ist Eugenie Schwarzwald am 7. August 1940 in Zürich.
Ausgangspunkt des Textes: Die Rückschau - in Form eines Inneren Monologes - beginnt, als Eugenie Schwarzwald den Entschluss fasst, ihre Memoiren zu schreiben - und zwar als ihr der berühmte Arzt, Prof. Clairmont, offenbart hatte, dass sie sich wahrscheinlich einer zweiten Krebsoperation zu unterziehen hätte. Sie lebt bescheiden im Schweizer Exil, nachdem sie von den Nazis all ihrer österreichischen Habe beraubt worden war.
Struktur des Inneren Monologes: Der Text wird in sieben Kapitel gegliedert sein; u.a. werden Schwarzwalds innovative Schulgründungen beleuchtet, des weiteren kommen die, auf ihre Initiative hin, errichteten "Gemeinschaftsküchen" zur Sprache. Unter "Gemeinschaftsküchen" verstand man einfache, genossenschaftliche Gasthäuser, wo Essen zum Selbstkostenpreis verabreicht wurde. Die zahlreichen, von Eugenie Schwarzwald geförderten, Aktionen - wie "Wiener Kinder aufs Land" etc. - werden in einem weiteren Kapitel zusammengefasst werden. Auch das geplante Internat auf dem Semmering wird erwähnt - es sollte ein Paradies für Kinder werden, doch der Beginn des Ersten Weltkrieges hat das verhindert. Ein eigenes Kapitel erhält ihr Engagement in Berlin, als die deutsche Wirtschaft völlig am Boden lag. Eugenie Schwarzwald brachte es zuwege, dass eine erste Gemeinschaftsküche im verwaisten Berliner Stadtschloss eingerichtet werden konnte. Die "Schlossküche" wurde am 22. Oktober 1923 eröffnet und eintausend "Geistesarbeiter" konnten nun dort ihren Hunger stillen. Eingehend wird sich ein anderes Kapitel mit Schwarzwalds Ferienheim am Grundlsee befassen. Künstler und Intellektuelle aus allen Ländern tauschten dort ihre Gedanken aus. Bis zur "Tausend-Mark-Sperre" der Nazis florierte das Heim "Seeblick" 13 Jahre lang; ab 1933 hatte jeder, der von Deutschland nach Österreich einreisen wollte, diesen hohen Geldbetrag zu entrichten. Die Gäste aus dem Ausland blieben daher aus.
Im Herbst 1937 laborierte Eugenie dann an einer hartnäckigen Halsentzündung. Sie erklärte: "Die Krankheit konnte sich nur deshalb bei mir einnisten, weil ich ohnehin nicht leben wollte. Die Lektüre der Zeitungen, der Niedergang aller meiner Freunde, eine Reihe von tragischer Vorfälle im engsten Kreise, waren geeignet, selbst eine Natur wie die Meine zu brechen."
Publikumsreaktionen:
Guten Tag,
Etwas verspätet möchte ich mich für die interessante Biografie auch im Namen meiner Bekannten bedanken.
Ein berührend und behutsam gestaltetes Lebensbild ist Helmut Korherr gelungen. Frau Schuchter und Frau Pawlik vertieften diesen Eindruck.
Danke für diese wertvolle Bereicherung.
Mit freundlichen Grüßen
2 Besucherinnen
An das Jüdische Museum Wien,
wir möchten uns für den sehr interessanten Abend bei Ihnen und Ihrem Team bedanken.
Obwohl man so viele Einzelschicksale durch die Ausstellungen und das DÖW kennengelernt hat, ist man immer wieder auf´s Neue berührt! Zur Zeit lese ich das Buch von Frau Susanne Bock "Mit dem Koffer in der Hand"
Frau Schwarzwald war eine sehr starke Frau und hat sehr viel für die Gleichstellung von Mädchen erreicht - eine Vorreiterin! Schade, dass sie so wenig erwähnt wird - umso wichtiger war dieser Abend!
Frau Gabriele Schuchter hat sehr lebendig vorgetragen und man war "mitten drin"! Die musikalische Begleitung von Frau Petra Pawlik war "das Sahnehäubchen". Ein Dank auch an Helmut Korherr!
VIELEN DANK, liebe Grüße
2 Besucherinnen